Gegen den Strom der Kategorisierung
Die Räume, die sich zur Aufgabe gemacht haben, diese manchmal starren Strukturen aufzusprengen, und das, was immerzu eingeteilt, kategorisiert und getrennt wird, wieder zu verbinden, sind rar; es sind dies ehrenwerte Versuche, die Welt so darzustellen, wie sie ist: in ihrer Mehrdimensionalität, Gleichzeitigkeit, Überlappung und Überlagerung, schlichtweg: ihrer Komplexität. Und Leute, die das versuchen, müssen zu einer guten Portion Idealisten sein. Denn es ist, wie so oft, nicht leicht, gegen den Strom zu schwimmen. Gegen den Strom der Kategorisierung.
Eine Unternehmung, die genau das tut, ist das Magazin t3n – Digital Pioneers. Sie belegt in Deutschland einen Schnittpunkt mehrerer Linien und Denkweisen und definiert damit genau den Raum, der den Umbruch unserer Zeit beschreibt: Technologie und Digitalisierung, und welchen Wandel sie hervorbringen; Design, und Design Thinking und wie die neue Denkweise zum Ausdruck kommt; Business und New Work, und wie sich unsere Zusammenarbeit und Strukturen der Arbeitswelt verändern müssen, um eine Transformation zu ermöglichen.
Ich bin fest überzeugt, dass wir diese mehrdimensionalen Denkräume in Zukunft mehr brauchen werden. Denn, so schreibe ich in meinem ersten Kolumnenbeitrag am heutigen Sonntag, »vermehrt ist die Entwicklung der Menschheitsgeschichte durch einen neuen Typus Ereignis geprägt. Dieser markiert nicht einen einzelnen Einschnitt, sondern im Gegenteil, eine Periode, eine große Strömung, eine systemische, alles durchdringende Umwälzung«, und weiter: »auch die Digitalisierung fällt in diese Kategorie: Sie ist ja schließlich nicht Knall auf Fall passiert. Sondern ist seit etwa zwanzig Jahren unaufhörlich in unser Leben eingesickert, um, wie heute, jede Faser unseres Lebens, unseres Alltags, unserer Denkweise zu durchdringen«.
Julias neue Kolumne »diary of the digital age«
Und deswegen werde ich ab sofort regelmäßig in meiner neuen t3n-Kolumne, die genauso heißt wie mein Blog, »diary of the digital age«, genau den Beitrag zum mehrdimensional angelegten Digitalisierungs-Diskurs leisten, den ich als den meinen erkannt zu haben glaube: einen Schritt zurückzutreten, und das große Bild beschreiben, das wir manchmal im digitalisierten und fragmentierten Alltag zwischen Mails, Tickets, Zoom, Slack und Google nicht sehen wie den Wald vor lauter Bäumen. Und, jenseits der Technologie, jenseits des Hypes, die Ebene der Bedeutung wiederzufinden: Was bedeutet die Digitalisierung für unsere Zusammenarbeit, unsere Kreativität, unser Leben?
Und da ich, trotz Blogging und meiner eigenen, ausgeprägten Internetsucht immer noch der Meinung bin, dass man viele Antworten nicht im Netz, sondern in Büchern findet, gibt’s zu meiner Kolumne auch immer einige Tipps für Good Reads.