Ich bin kein Digital Native. Ich gehöre als Kind der 1970er Jahre der Generation an, die mit einem Bein im analogen und mit dem anderen im digitalen Zeitalter steht. Ich habe Visuelle Gestaltung mit Schwerpunkt Neue Medien an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd und am Ravensbourne College in London studiert und war zwanzig Jahre als strategische Beraterin und Geschäftsführerin für internationale Branding- und UX-Agenturen in London, Berlin und München tätig. Ich komme aus dem digitalen Sturm – ich war einer der Treiber.
2017 hängte ich meinen Chefposten an den Nagel und beschloss, anders zu arbeiten; aus dem Gefühl heraus, dass uns im hype-getriebenen, technologischen Digital-Diskurs etwas verloren geht: Bedeutung, kulturelle Tiefe und die Fähigkeit zum selbstbestimmten Denken. Damals gründete ich die Storytelling Consultancy und den gleichnamigen Blog »diary of the digital age« und machte mich an mein Langzeitprojekt: als Chronistin über unsere merkwürdige Zeit, das Digitalzeitalter, zu schreiben. Mein Buch »Wir Internetkinder – Vom Surfen auf der Exponentialkurve der Digitalisierung und dem Riss in der Wirklichkeit einer Generation (Verlag Hermann Schmidt, 2021) ist ein erzählerisches Sachbuch über die letzten 20 wilden Jahre der Digitalisierung – und ein Appell, der digitalen Welt mit einer anderen Haltung gegenüber zu treten.
W&V kürte mich als einen von »100 Köpfe« – people to watch 2022, ich lehre Designstrategie und -theorie an der Hochschule München und Brand Building im Master »Strategische Gestaltung« an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd und an der Tomorrow Academy, Wien, als Podcast-Vorlesung, schreibe eine t3n-Kolumne über das Leben im Digitalzeitalter, regelmäßig Tagebuch und auf meinem Blog »diary of the digital age«.