Aus »Marketing« wird »Connectivity«
»Marketing«, so hieß diese kommerzielle Disziplin des Verkaufens von Waren und Gütern während der Industrialisierung und im Zeitalter der Massenproduktion lange – ein Begriff, der heute nicht mehr weit genug greift. Denn in unserer Zeit, in der die alte, abgeschlossene und absolute Hardware-Denke immer mehr durch das Continuous Improvement der Software-Denke ersetzt wird, verändert sich auch die Verbindung von Content und der Zielgruppe auf allen Ebenen. Deshalb finde ich »Connectivity« einen treffenderen Begriff als »Marketing«. Und genau diese Mechanismen von User Connections und Netzwerken machen das Thema höchst relevant für jeden, der im Digitalzeitalter ein veritables Anliegen hinaustragen will in die Welt – wenn er nicht in der »Content Trap« verharren will.
Ziel dieses Kurses ist, genau diese Mechanismen und neuen Gesetzmäßigkeiten des Digitalzeitalters in Bezug auf Marketing und Connectivity zu verstehen:
- Wie sich Botschaften in Netzwerken verbreiten
- Warum die Connectivity immer wichtiger wird als der Content; warum z.B. heute diejenigen Unternehmen am erfolgreichsten sind, die die Fähigkeit besitzen, User Connections und Beziehungen zu monetarisieren statt Produkte
- Warum heute die User Experience die Synthese der klassischen Disziplinen von Promise (Marketing) und Proof (Produkt) wird
- Welche Rolle Design dabei spielt und was dabei relevant ist für den Design-Prozess
Podcast-Vorlesung und Flipped Classroom
Ich unterrichte nach dem Prinzip »Flipped Classroom«. Das heißt: Die eigentliche Wissensvermittlung verlagert sich so nach außerhalb des Hörsaals, ich versende die Vorlesung vorab als Podcast mit einigem Vorlauf zum Präsenztermin, so dass die Studierenden die Gelegenheit haben, sich eigenständig in den Stoff einzuarbeiten, in ihrem Tempo, passend zu ihrem Alltag. Je nach Lese- und Lerngewohnheiten gibt es auch immer ein begleitendes Skript zum Podcast, so dass komplexe Inhalte auch schriftlich nachvollzogen werden. Auch gibt der Podcast Studierenden die Möglichkeit, versäumte Vorlesungen nachzuholen und den roten Faden nicht zu verlieren, selbst wenn sie selbst nicht anwesend sein können.
Praktisches Projekt, Wissensaustausch, Sparring und Diskussion während der Präsenzveranstaltung
Die Auslagerung der Wissensvermittlung als Podcast entlastet die eigentliche Präsenzveranstaltung immens. Die Präsenztage beginnen immer mit einem morgendlichen Kick-Off. Diese gemeinsame Zeit können wir nutzen, um das neu erworbene Wissen auszutauschen und die Inhalte zu diskutieren. Jede Vorlesungseinheit beinhaltet zudem immer eine praktische Rechercheaufgabe, die während den Präsenzzeiten in mehreren Teams bearbeitet wird. So haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit, das erworbene Wissen selbst direkt anzuwenden und zu vertiefen. Im Zentrum meiner Didaktik steht die Anleitung zum eigenständigen Denken, zur Wertschätzung der eigenen Erkenntnis und zu weiterführenden, kritischen Fragestellungen.
Referenzen
Julia unterrichtet das Seminar »Marketing« an der Designfakultät der Hochschule München im 4. Semester
Podcast-Vorlesung
Folge #1: Die Idee, die alles zusammenhält (11:18 min)
Folge #2: Spread the spark (15:26 min)
Folge #3: Das Erbe des Industriezeitalters (15:54 min)
Folge #4: Neue Gesetze des Digitalzeitalters (21:07 min)
Folge #5: Zielgruppen und Ihre Sehgewohnheiten (21:02 min)
Folge #6: Be different – Wettbewerb (17:38 min)
Folge #7: Markenarchitektur und Produktportfolio (15:28 min)
Folge #8: Alles ist Marketing (14:10 min)